Irres Foto: Drei Oryx-Antilopen vor einer mächtigen, rostroten Düne in der Nähe von Sossusvlei, mitten in der Namib. |
Verloren an der Dünenflanke: ein Touristenpärchen wagt den Abstieg an der Ostflanke der Düne 45. Im roten Sand sehen die Leute echt winzig aus. Und: Es ist viel steiler als auf dem Foto rüber kommt. |
Wenig später, an einem Offroad-Trail, den man besser wirklich nur mit gut ausgestatteten 4WD Fahrzeugen im schweren Sand befährt, sehen ein paar Menschen aus, als könnten sie diesen Tag überhaupt nicht genießen. Auf dem Kopf tragen sie seltsame Mützen mit Nackenschutz-Tüchern, an den Füßen Goretex-Stulpen über sportlichen Wanderstiefeln. Dazu leichte Marschrucksäcke oder auch Nordic Walking Sticks. Wir glauben ernsthaft, auf ein paar Verrückte gestossen zu sein. Mit schmerzverzerrten, schweißgebadeten Gesichtern wandern sie uns in der sengenden, gnadenlosen Hitze entgegen. Plötzlich, an der nächsten Biegung, brandet Jubel auf. Im Schatten von ein paar Bäumen ist eine "Finish Line" aufgebaut. Das Ziel eines hammerharten Ultra-Marathon: Die "Irren" sind in nur 5 Tagen 228 (!) Kilometer durch die Namib gelaufen. Wir sind durch Zufall auf den Zieleinlauf gestoßen, der seinen Namen eigentlich nicht verdient. Ein Banner, zwei Beachflags - normalerweise ist hier nur Sand. Die älteste Teilnehmerin ist übrigens Edda. 68 Jahre alt und aus Baden. Einfach unfassbar: Sie kam eine halbe Stunde vor einem fit wirkenden, 15 Jahre jüngeren Südafrikaner ins Ziel, der mit seinen drei Söhnen (allesamt auch langsamer als Edda) den Namib- Marathon absolvierte.
Nach artigen Glückwünschen haben wir uns lieber schnell zum Jeep getrollt, bevor die Truppe uns gleich zum nächsten Namib-Ultra im kommenden Jahr mit anmeldet...
