Okonjima - Land der Leoparden

Tag 1

Kurzer Auftritt: Leoparden sind in freier Wildbahn sehr schwer zu finden. Meist hält man ihre Schwanzspitze mit einem weißen Puschel für einen kleinen Vogel. Ansonsten sind die Raubkatzen ebenso schnell verschwunden, wie sie auftauchen.

Es ist Tag 1 unserer Namibia-Tour. Und, kein Witz, schon in den ersten zwölf Stunden nach der Landung in Windhuk gab es die erste Begegnung mit einem Leoparden in freier Wildbahn. Ganz plötzlich stand er auf dem sandigen "Trail" im Okonjima Game Park. Nur 15 Sekunden lang trottete die wunderschöne Wildkatze vor unseren Augen aus dem dichten Buschwerk. Dann war der Leo wieder verschwunden. Ein fast geisterhaftes Auftreten - aber ein absolut übliches Verhalten der scheuen Katzen.

Doch noch mal von vorn: Nach einem etwa zehnstündigen Flug mit airberlin hatte der große Airbus A320 mit der aufgehenden Sonne auf dem internationalen Flughafen in Windhuk aufgesetzt. Der Airport ist im Vergleich mit europäischen Kleinflughäfen (wie in Hamburg) immer noch deutlich kleiner, allerdings sehr aufgeräumt und die Einreiseformalitäten (man benötigt kein Visum) sind im handumdrehen erledigt. Unschlagbarer Vorteil: Namibia liegt auf demselben Längengrad wie deutschland - somit muss man sich nicht mit einem lästigen "Jetlag" herumquälen, sondern hat (je nach Sommer oder Winterzeit) nur eine Stunde Unterschied, einige Wochen im Jahr ist die Zeit sogar identisch.
Von vornherein wollen wir nicht viel zeit in den "großen" Städten verbringen. Also geht es schnell in ein Einkaufszentrum, in dem man eigentlich alles für eine Offroadreise bekommt. Ganz wichtig: Erste-Hilfe-Kasten, elektronischer Reifendruck-Kompressor (die hat kein Verleiher im Angebot), eine staubdichte Tonne für die Ladefläche auf dem Pickup, Zewas, Reinigungsmittel, reichlich Wasser (40 Liter)  und ein wenig Proviant (die Landjäger sind der Hammer!). So ausgestattet, kann's losgehen.

Ranger Jonas von der Okonjima Game Lodge kennt das Buschland genau. Mit dem Landcruiser wühlen wir uns durch das Gelände. Für den jungen Mann sind auch die Leoparden wie alte Bekannte. Doch auch er muss Glück haben, sie zu finden.

Nach einer dreistündigen Fahrt richtung Norden erreichen wir - mitten im weiten Buschland - die wirklich atemberaubende Okonjima Lodge. Gleichzeitig Standort der Africat Foundation, die sich aufopferungsvoll um den Erhalt der Wildbestände seltener Spezies kümmert. Insbesondere dem nachhaltigen Schutz von Leoparden und Geparden hat sich der Namibia-Deutsche Tristan Böhme verschrieben. Über 70 Exemplare rettet das Team von Africat jedes Jahr vor dem Abschuss auf Farmland. Nachhaltigkeit und besonders sanfter Tourismus ist ein Hauptanliegen. "Wir brauchen natürlich die Besucher aus Europa, um das Projekt zu finanzieren. Aber es gelingt uns auch, den Gästen zu erklären, dass es hier nicht einfach um das beste Foto geht", sagt Böhme, dessen deutschstämmige Familie hier bereits  in der 5. Generation lebt.
Die Lodge jedenfalls ist für Abenteurer, die aber auch ein wenig Luxus mögen, ein echter Geheim-Tipp. Man schläft in runden, grasbedeckten "Chalets" alles im typischen Südwest-Stil. Im offenen Hauptgebäude befindet sich ein Restaurant mit Bar und Blick auf ein auch nachts beleuchtetes Wasserloch, an dem sich plötzlich Kudus und Oryx-Antilopen tummeln.
Wer etwas für den Erhalt der einzigartigen Tierwelt Namibias tun möchte, bucht am besten gleich eine ganze Woche in der Okonjima Lodge...

Der nächste Stop vom TenTower-Team: Das Onguma Tented Camp im riesigen Etosha Nationalpark.
The four Zebras: Wie ein Chor haben sich vier so genannte Hartmann-Zebras im Sonnenuntergang zu uns umgedreht.
Ein tolles Bild - und das gleich am Tag 1 unserer Ankunft.