Diesseits von Afrika. Beautiful Botswana

Tag 17
3000 Meter über dem Okavango-Delta. Ein Anblick, den man nie mehr in seinem Leben vergisst. Hier befindet sich eine der schönsten Landschaften auf der Erde.
Wenn man einmal im Leben einen Tag erlebt hat, an dem alles zusammenläuft, alles perfekt klappt, einer jener wohl seltensten Tage im Leben - dann glaubt man, es gibt keine Steigerung. Doch dann trifft genau dies ein. Nach wundervollen, traumhaften Tagen in Namibia reisen wir mit dem Flugzeug, einer einmotorigen Cessna 210, fast 1200 Kilometer vom Fish River Canyon zum Caprivi-Zipfel nach Kasane in Botswana. Mit Zwischenstopp zum Tanken in Windhuk. Es fliegt uns Varenka, eine junge, echt abgeklärte Buschpilotin, die selbst in Sandsturm in Lüderitz auf dem ersten Flug Richtung Süden eine 1a Landung hinlegte. Diesmal geht es mit Zwischenstopp in Windhuk quer über die Ausläufer der Kalahari nach Norden in Richtung Botswana. Aus 3000 Metern Höhe sieht die Welt erneut anders aus.
Der Okavango-Fluss sieht niemals ein Meer. Nach weit über 1000 Kilometern, meandert der Strom in hunderte kleiner Nebenflüsse, die eine einzigartige Landschaft mit Wasser tränken, bis sie zu Rinnsalen wwerden, schließlich ganz versickern.


Zunächst sieht man nur noch Buschland, Buschland, Buschland. Nach Überquerung der schnurgeraden, wohl 1500 Kilometer langen Grenze zwischen Namibia und Botswana überfliegt Pilotin Varenka das Okavango-Delta. Hier teilt sich der mächtige Strom, der aus den im Norden angrenzenden Ländern Namibia und Sambia nach Süden fließt in unzählige kleine Flüsse - ohne jemals das Meer zu sehen, da die Wasserläufe irgendwann als dünne Rinnsale versickern. Die Welt ertrinkt unter uns in satten Farben: Dunkelblau umschlingen die Flussarme aberdutzende kleiner grellgrüner Inseln, sattes Grün leuchtet uns von großen Seen entgegen, in denen plötzlich hellgelb kleine fast kreisrunde Sandbänke auftauchen. Staunend verfolgen wir, wie wohl eine der schönsten Landschaften der Welt unter uns vorbei zieht. Hier durchziehen keine Wege oder Straßen störend die Natur. Allein die Pfade von Elefanten sind zu sehen, die mit einem Mal, selbst aus besagten 3000 Metern Höhe mit bloßem Auge beim Baden an eine Wasserstelle zu sehen sind. Es müssen bald 6 Tonnen schwere Bullen sein, die sich hier tummeln und tränken. Selbst Buschpilotin Varenka schaut nun minutenlang aus dem Seitenfenster in die Tiefe. Ein Auge natürlich auf den Instrumenten, aber heute ist die Luft völlig ruhig, wir fliegen wie auf Schienen. Hier müssen einmal nur die Bilder für sich sprechen und man muss wirklich schon dafür beten, dass dieser Teil der Welt von der Zivilisation, also den Menschen einfach verschont bleibt. ...
Selbst aus 3000 Metern Höhe kann man die badenden Elefanten an ihrem natürlichen Wasserloch noch mit bloßem Auge erkennen. Einfach unglaublich.